Heute hat das Europäische Parlament die Verordnung für entwaldungsfreie Agrarlieferketten beschlossen. Dazu erklärt Björn Meyer, Grain-Club-Vorsitzender: „Wir unterstützen grundsätzlich den Vorstoß der EU-Kommission. Wir sehen es als gemeinschaftliche Aufgabe von Politik und Wirtschaft, dafür zu sorgen, dass die Verordnung wirkungsvoll die Entwaldung bekämpft. Hier sehen wir allerdings noch dringenden Optimierungsbedarf”. Für eine effiziente Umsetzung müssen aktuell noch zahlreiche rechtliche, technische, logistische und administrative Fragen geklärt werden.
Die EU-Entwaldungsverordnung soll künftig den EU-Import von bestimmten Rohstoffen und Produkten, die nachweislich mit Entwaldung in Verbindung stehen, verbieten. Nicht nur bei Sojabohnen und Palmöl ist dies mit enormen Herausforderungen für die Lieferkette verbunden: Bereitstellung von Geolokalisationsdaten des Anbaus, Ausbau der Lager- und Transportinfrastruktur und umfangreiche Sorgfaltspflichtenerklärungen für alle Einfuhren in die EU.
„Hierfür sind erhebliche Umstellungen und Investitionen in der gesamten Lieferkette, bei Lagerung und Logistik erforderlich. Selbst die Infrastruktur und das Personal für die behördliche Kontrolle existiert aktuell nicht. Die Übergangsfrist von 18 Monaten ist für eine Realisierung viel zu knapp bemessen”, befürchtet Meyer.
Erforderlich sind außerdem rohstoffspezifische Richtlinien, wie die neuen Vorschriften rechts- und handlungssicher umzusetzen sind. Es muss unbedingt vermieden werden, dass neue Vorschriften die Warenströme beeinträchtigen. In diesem Zusammenhang unterstützt der Grain Club das gemeinsame Positionspapier der Verbände der Agrar- und Ernährungswirtschaft.
Dr. Illya Kolba Grain Club Geschäftsstelle
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